Das Weingut heute
Mein Projekt nahm in den frühen 90er Jahren schrittweise Gestalt an: Am Anfang stand die ausgiebige Analyse der verschiedenen Bodentypen und Mikroklimata unseres Guts. Im Jahr 1995 kam dann der erste Jahrgang meines sortenreinen Sangiovese auf die Flasche.
Kurz darauf übernahm ich endgültig die Führung des Weinguts von meinem Vater. Seit 1997 werde ich hierbei tatkräftig von meiner Partnerin Eva Bellagamba unterstützt, die beschlossen hat, diesen Weg mit mir gehen, und dafür auf ihre Karriere als Architektin verzichtet hat.
Die Resultate
Ich denke, dass die Geduld und die Sorgfalt, mit denen ich zu Beginn meine Untersuchungen in den Weinbergen durchgeführt habe, das Fundament für alle folgenden Arbeiten gelegt haben. Die wichtigsten Erkenntnisse waren hierbei in chronologischer Reihenfolge:
01
Ein tieferes Verständnis unseres Landes, das bis dahin auf archaische Art bewirtschaftet wurde.
02
Die Auswahl von zwei Sangiovese-Klonen, die ich noch heute kultiviere.
03
Die Entscheidung, den Anteil der Malvasia Nera, einer treuen Begleiterin der Sangiovese-Rebe, zu erhöhen.
04
Die Identifizierung mysteriöser, alter Reben, die wir heute zweifelsfrei der Rebsorte Tempranillo zuordnen können.
TRADITIONDie Ursprünge des Weinguts
Die Geschichte unseres Weinguts beginnt vor meiner Geburt. In den frühen 50er Jahren konnte mein Großvater, das Land kaufen, welches er und seine Familie bereits seit vielen Jahren für die Markgrafen Ridolfi als Halbpächter bewirtschaftet hatten. Meine Familie war eine der ersten, die das damals noch verbreitete System der Halbpacht überwinden konnten.
Dieser Landkauf markiert den Beginn des heutigen Weinguts PIETRO BECONCINI AGRICOLA, welches von meinem Großvater zunächst noch als gemischter Bauernhof geführt wurde. Mein Vater stellte den Betrieb nach seiner Übernahme dann komplett auf den Weinbau um.
SANGIOVESETradition
Die Sangiovese-Rebe ist untrennbar mit der Geschichte der Toskana und dem toskanischen Weinbau verbunden. Keine Sorte verkörpert unsere Region mehr und keine spiegelt gleichzeitig die Diversität unserer Anbaugebiete klarer wieder.
TempranilloInnovation
Das enorme Potenzial dieser Rebsorte liegt in ihrer Einmaligkeit in der Toskana und in ihrer engen Verbindung mit unserem Land, welcher sie ihren heutigen Charakter verdankt.
Kohärenz und LernenDas Weingut morgen
Zwei Regeln bilden das Fundament meiner Arbeit: Konsequenz bei der Umsetzung getroffener Entscheidungen und kontinuierliche Lernbereitschaft. Oft widerstreben sich diese zwei Grundsätze. Neues Wissen bewegt uns dazu, den eingeschlagenen Weg zu ändern, während die Erfahrung uns mahnt, das Erreichte zu bewahren.
Ich bin fest davon überzeugt, dass die richtige Balance zwischen diesen beiden Vorsätzen – gemeinsam mit dem Respekt für unser Land und die Reben, die wir kultivieren – essentiell für die bestmögliche Entwicklung unseres Weinguts ist.